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Weyher Rundblick Dez. 2022

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Sonntagstipp 11.09.2021

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Kreiszeitung Verden Aller 24.08.2021

Jessica Klawitter-Steimke:

Aus meiner eigenen Erfahrung als Mutter weiß ich noch gut, wie ich versucht habe, erstmal Orientierung zu finden, welcher Weg der richtige ist. Und so oft hörte ich, "vertraue einfach deinem Bauchgefühl". Doch das allein war nicht der Schlüssel zu einer entspannten und glücklichen Eltern-Kind-Beziehung.

Ein Elternkurs stärkt Eltern

Irgendwie hat mich das Thema Eltern-Kind-Beziehung dann gepackt - ich bin auf Entdeckungsreise gegangen. Habe viel gelesen und unterschiedliche Elternkurse besucht. Der Elternkurs vom Kinderschutzbund hat mich dann absolut überzeugt, da hier nicht nur theoretisches Wissen vermittelt wird, sondern sehr praxisnah an den eigenen Werten und Themen gearbeitet wird - letztlich war es die Sicherheit, die für mich entscheidend war um in meiner Rolle als Mutter wirklich anzukommen. Und es ist auch jetzt noch ein ständiges Wachsen, denn wir entwickeln uns als Eltern gemeinsam mit unseren Kindern weiter.

Jeder hat alle Fähigkeiten um seinen eigenen Weg zu finden

Seit meiner Ausbildung als systemischer Coach arbeite ich in meiner Praxis mit Eltern und Familien mit der Haltung, jeder hat alle Ressourcen, also Fähigkeiten, seinen individuellen Weg zu finden. Auch hier spielen die eigenen Werte und Erfahrungen eine große Rolle.

Unsere Kinder brauchen Orientierung

In den Elternkursen ergänzen wir diese praxisorientierte Arbeit um wertvolle Impulse aus der bindungsorientierten Pädagogik. Denn unsere Erfahrung ist, Wissen schafft Wahlmöglichkeiten und in Verbindung mit den eigenen Werten auch Klarheit und Orientierung. Kinder brauchen diese Orientierung von ihren Eltern. Der bekannte Familientherapeut und Buchautor Jesper Juul nutzte dafür den Vergleich mit dem „Leuchtturm“, mit dem wir unseren Kindern den Weg leuchten, die Autorin Nora Imlau spricht vom Familien-Kompass als Orientierung. Wie immer wir unsere Elternrolle leben, wichtig ist, dass wir die Verantwortung übernehmen und gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Kinder sehen.

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Bindungsorientierte Pädagogik heißt die Bedürfnisse der Kinder lesen lernen

Kinder wollen ihre Autonomie (Selbstbestimmung) ausleben und gleichzeitig die Sicherheit von ihren Bezugspersonen spüren. Das dritte emotionale Grundbedürfnisse von Kindern ist, in Verbindung zu sein - mit ihren Eltern, Geschwistern, Großeltern, anderen Betreuungspersonen oder mit ihren Freunden. Oft können sie diese Bedürfnisse noch nicht selbst deuten. Was wir dann erleben, ist ihr (auffälliges) Verhalten, wie hauen, weinen, etwas kaputt machen, nicht einschlafen können, provozieren etc. Und dies ist manchmal ganz schön kraftraubend. Für eine gute Eltern-Kind-Beziehung lohnt es sich zu verstehen, was hinter dem Verhalten verborgen ist, welche Bedürfnisse nicht befriedigt sind. Der Umgang mit der "Lupe" um die Bedürfnisse zu erkennen, braucht etwas Übung, ist aber eine unglaublich wertvolle Art aus der bindungsorientierten Pädagogik. Diese "Lupe" erhältst Du als ein Werkzeug im Elternkurs, für ein harmonisches Familienleben. Denn spätestens in der Pubertät, wenn die Einflussnahme von uns Eltern sinkt, bleibt letztendlich die Bindung bzw. die Beziehung, die optimalerweise auf Vertrauen beruhe.

Kinder besser verstehen, für ein gelassenes und positives Miteinander im Familienalltag - unser Herzensthema

Durch meine Ausbildung als systemischer Coach sowie durch die Qualifizierung als Kursleiterin beim Kinderschutzbund und weiteren Elternkursen bin ich heute sicher, dass jeder für sich einen individuellen Weg entdecken darf. Diese Erfahrungen möchte ich in Elternkursen mit den Eltern teilen, die sich auf den Weg machen wollen, ihre Kinder bindungs- und beziehungsorientiert zu begleiten.

 

Mit meinen beiden Kolleginnen Catarina Weidner und Jana Petersen habe ich ein wertvolles Kurskonzept zusammengestellt. Catarina mit ihrer Erfahrung als Mutter und Lehrerin an der IGS, Jana als Mutter, Stoffwindelberaterin und pädagogische Mitarbeiterin im Waldkindergarten und ich bieten Eltern in unseren Kursen hilfreiches Hintergrundwissen um ihre Kinder besser zu verstehen.

Catarina Weidner ergänzt:

In unseren Kursen freuen wir uns auf Begegnungen in einer absolut wertfreien Umgebung. Wir möchten Eltern einen Raum bieten, in dem sie sich öffnen können. Es geht uns darum Familien zu stärken und ihnen Impulse zu geben mit deren Hilfe sie den Familienalltag gelassener bewältigen können. Im Elternkurs haben die Eltern auch Zeit den Blick auch auf ihr Inneres zu richten um Stabilität für sich und ihre Familie zu erlangen. Wir erarbeiten gemeinsam Möglichkeiten, wie ein achtsames Miteinander in der Familie gelingen kann und geben Raum für Erfahrungsaustausch.

 

Jana Petersen erzählt über ihre eigenen Entwicklungsprozesse als Mutter:

Für mich ist Elternschaft ein Entwicklungsprozess. Als ich zum ersten Mal schwanger war, dachte ich noch, dass man Kinder schreien lassen muss. Das wurde mir einfach bis dahin, mein Leben lang von meinem Umfeld vermittelt. Ein Buch das ich geschenkt bekam, änderte meinen Blickwinkel und ich begann, meine Glaubens-sätze genauer anzuschauen und meine Haltung zu definieren. Im Elternkurs bekommen die Teilnehmer einen Raum und Impulse zur Reflektion und können mit anderen Eltern in den Austausch gehen.

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Wir werden mit ausreichend Abstand und einem guten, Lüftungs- und Hygiene-Konzept zusammenkommen. Auch wir halten uns bei unseren Kursterminen an die  3G-Regel: Geimpft, genesen oder selbst getestet.

 

In Zukunft in Thedinghausen - ein “Ort für Familien”

Und über den Elternkurs hinaus, wollen wir in Thedinghausen noch mehr für Familien etablieren. In Zukunft soll in Thedinghausen ein „Ort für Familien“ entstehen. An diesem Ort soll ein Konzept für Familien das schon vorhandene Angebot, wie Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse, Krabbelgruppe und Elternkurse, noch ergänzen. Vorstellen können die Drei sich dafür unterschiedliche Kinder- und Elternangebote, wie z. B. DELFI oder Pekip, Kinderyoga, Stillberatung, Stoffwindelberatung, Eltern-Kinder-Treffen, Eltern-Workshops etc.

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Kreiszeitung Diepholz - Stuhr Stand:25.09.2023

Selbstwertgefühl von Kindern in Stuhr stärken: Wissenschaft statt Bauchgefühl

Familiencoach und Elternberaterin: Jessica Klawitter-Steimke spricht in Brinkum. © privat

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Wie kann es gelingen, das Selbstwertgefühl von Kindern zu stärken? Darüber spricht Familiencoach und Elternberaterin Jessica Klawitter-Steimke am Mittwoch, 27. September,  in der Aula der Grundschule Brinkum. Dabei setzt sie nach eigener Auskunft mehr auf Wissenschaft als auf Bauchgefühl. 

Brinkum – Die Ambulanten Kinder- und Jugendhilfen setzen ihre Reihe  „werkstatt erziehung“ am Mittwoch, 27. September,  mit einem Vortrag zum Thema „Selbstwertgefühl von Kindern stärken“ fort.

Zeit und Ort: um 19.30 Uhr in der Aula der Grundschule Brinkum (Zugang über den Parkplatz Meyerstraße). Die Kreiszeitung hat mit der Referentin

Jessica Klawitter-Steimke, Familiencoach und Elternberaterin, gesprochen.

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Mit einer wertfreien Begleitung Misserfolge kompensieren

Sie machen einen Unterschied zwischen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Worin liegt der?

Ich würde sogar noch Selbstvertrauen hinzunehmen: Was ich kann, mache ich wieder. Ich habe Zutrauen in meine Fähigkeiten. Wer ein gutes Selbstbewusstsein hat, ruht in sich selbst. Weil er weiß, was er gut kann und was eher nicht – mit dem Gedanken, sich selbst gut zu kennen und dem Wissen: Ich bin gut, wie ich bin. Beim Selbstwertgefühl geht es darum, was ich von mir halte. Wie wertvoll fühle ich mich als Mensch, und zwar unabhängig von dem, was ich kann. Wie werde ich von meinen Bindungspersonen angenommen und geliebt mit dem Gedanken: Bin ich es wert, geliebt zu werden?

Ist ein Kind mit gutem Selbstwertgefühl per se ein besserer Schüler?

Es kann auf jeden Fall besser mit Bewertungen umgehen. Das Kind weiß, dass es gut ist, wie es ist; dass dies nichts mit schulischen Leistungen zu tun hat. Wir als Eltern können mit einer wertfreien Begleitung Misserfolge kompensieren und dem Kind zeigen, dass wir es trotzdem lieb haben.

Auswirkungen auf Lernmotivation und -leistung sind aber vorhanden?

Dass ein positives Mindset hilft, wissen wir. Wenn mir schon oft etwas gelungen ist, habe ich den Ehrgeiz, es wieder gut zu schaffen. Es fällt mir leichter, die Aufgabe beim nächsten Mal positiv anzugehen.

„Mehr für Personen als für das Ergebnis interessieren“

Was können Eltern tun, um das Selbstwertgefühl ihrer Kinder zu stärken?

Ich bin der Meinung: Wir sollten Kindern das Gefühl geben, dass sie bedingungslos geliebt werden. Ich liebe dich, weil du so bist, wie du bist. Das macht etwas mit dem Kind. Dafür braucht es keine guten Noten nach Hause bringen oder im Sport der/die Beste zu sein. Wenn meine Bezugspersonen, meine Eltern mir etwas zutrauen, wenn sie glauben, dass ich alles erreichen kann, kann ich selbst an mich glauben.

Welcher Erziehungsstil ist richtig?

Die bindungs- und bedürfnisorientierte Pädagogik geht davon aus, dass hinter einem (nicht gewünschten) Verhalten eines Kindes ein Bedürfnis steckt, das nicht gesehen wird. Beispiel: Mein Kind zieht sich morgens nicht an. Da ist Druck keine gute Idee. Ich bin überzeugt davon, dass es sich immer lohnt, hinter das Verhalten zu blicken, die „Bindungsbrille“ aufzusetzen, um herauszufinden, welches Bedürfnis dahinter steht. Dieses kostet meistens nicht mehr Zeit, schafft aber so viel mehr Verbindung.

Sie sagen, dass Lob kontraproduktiv sein kann. Wie meinen Sie das?

Wenn ein Kind zum Beispiel ein Bild gemalt hat, dann will es oft keine Bewertung wie „Das hast du aber toll gemacht“. Es hat den Wunsch nach Kontakt, möchte mir vielleicht zeigen: „Hier, das habe ich für dich getan“. Wir tun gut daran, uns mehr für die Person als für das Ergebnis zu interessieren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Nachwuchs immer wieder Bestätigung benötigt. Später kommt die aber nicht immer vom Lehrer oder vom Chef. Das führt schnell zu Frustration. Besser ist, die Sucht nach Lob gar nicht entstehen zu lassen und stattdessen das wirkliche Bedürfnis des Kindes zu beantworten.

Ab welchem Alter prägt sich Selbstwertgefühl aus?

Laut Bindungsforschung bereits im Mutterleib. Wenn ein Kind gewollt ist, spürt es das von Anfang an. Die Hirnforschung sagt aber auch, dass Verästelungen im Gehirn immer wieder neu verbunden werden. Wir können also später noch Einfluss nehmen – zum Beispiel in einem Coaching, wenn sich jemand nicht wertvoll fühlt. Man kann es im Erwachsenenleben nachholen.

Ist der Zeitpunkt Mutterleib nicht ein bisschen früh? Müsste das Kind nicht die Fähigkeit haben, über sich zu reflektieren?

Es ist ein Gefühl, wertvoll zu sein, gesehen und geliebt zu werden. Über ein Gefühl muss ich nicht reflektieren. Ein gutes Selbstwertgefühl kann ich haben, ohne mir darüber Gedanken zu machen.

Positives Selbstwertgefühl als sichere Grundlage

Ist ein positives Selbstwertgefühl in früher Kindheit von Dauer?

Es ist erst mal eine sichere Grundlage. Es kann sein, dass ich im späteren Leben einem Chef begegne, der mich ständig runtermacht. Mit einem guten Selbstwertgefühl lasse ich mir das vielleicht nicht erst zehn Jahren gefallen, sondern sage mir: Hey, ich lasse mich nicht runtermachen, ich kündige schon nach einem Jahr. Ich nehme einen größeren Einfluss, wenn ich mit einem guten Selbstwertgefühl ausgestattet bin. Aber natürlich kann mein Selbstwertgefühl durch viele negative Erfahrungen wieder geschwächt werden.

Wie wichtig ist ein positives Selbstwertgefühl für die psychische Gesundheit? Ich denke da an Bulimie und Angststörungen, die oft im Teenageralter auftauchen.

Bestimmte Störungen, die auftauchen, können etwas mit dem Selbstwertgefühl zu tun haben. Die Frage ist: Was ist der Auslöser? Unsicherheit? Überforderung? Kränkung? Wenn Druck aus dem Elternhaus dazu kommt und ich mich nicht verstanden fühle, kann eine Abwärtsspirale einsetzen, die zu Störungen führen kann. Ich kann mit mir besser im Reinen sein, wenn ich weiß, dass ich nicht perfekt sein muss.

Was sind die größten Fehler, die Eltern machen?

Extreme Formen von Belohnung und Bestrafung spielen eine große Rolle. Wenn Eltern ihre Kinder spüren lassen, dass sie nur gut sind, wenn sie gute Leistungen bringen. Wenn das Ausbleiben von Belohnung von dem Kind automatisch als Strafe wahrgenommen wird. Beispiel Zeugnis: Warum sich nicht einfach mit dem Kind freuen, dass das Schuljahr zu Ende ist? Dass die Ferien beginnen? Sich zusammen über die individuellen Fortschritte des Kindes freuen? Belohnungen sollte man sich genau überlegen. Aber wir sind natürlich alle durch unsere Kindheit geprägt. Es ist illusorisch, dass wir überhaupt nicht darauf zurückgreifen.

„Sie sind wundervolle Eltern, wenn Sie Ihre Kinder lieben“

Wenn ein Erwachsener das Selbstwertgefühl des Kindes stärken soll: Wie muss es um das eigene bestellt sein?

Verwende ich Formulierungen, die negativ geprägt sind, dann zeige ich dem Kind, dass das Glas im Leben halb leer ist. „Ich kriege das schon hin“ – das kommt bei den Kindern anders an. Es motiviert sie.

Sie setzen auf Wissenschaft statt auf Bauchgefühl. Was bedeutet das für die Eltern, die nicht über diesen Hintergrund verfügen? Das dürfte die Mehrheit sein.

Ich sage den Eltern: Sie sind wundervolle Eltern, wenn Sie Ihre Kinder lieben. Trotzdem hilft es immer, wenn wir uns Wissen aneignen. Das machen wir im Job auch. Wie funktioniert Entwicklung bei Kindern? Was kann ich von meinem Kind erwarten? Wenn uns Kinder triggern, reagieren wir meist nicht mit Verstand, sondern greifen auf unsere Prägung zurück – auch wenn wir nie so werden wollten wie unsere Eltern.

Was nehmen die Eltern mit nach Hause?

Ich bin keine Ratgeberin, von mir gibt es kein Rezept. Ich teile Impulse und Wissen aus der Bindungs- und Hirnforschung in meinen Beratungen, Workshops und Vorträgen für Eltern und pädagogische Fachkräfte. Dadurch erhalten sie neue Erkenntnisse und Wahlmöglichkeiten.

Information

Elternberatung und Familien-Coaching bietet Jessica Klawitter-Steimke in ihrem Bindungsraum, 20 B Mittelwendung in Weyhe und im Gemeindehaus in Thedinghausen. Weitere Infos unter 0173/95 65 775.

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